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Praxis
Dr. Margarete Helmer-Ritter


Situlistr. 66
80939 München
Tel: (089) 316 28 28

Verhaltensregeln bei festsitzender Mulitbandappartur


- Tägliche Überwachung durch den Patienten
- Über das Essen
- Mundhygiene
- Beschwerden
- Ferien, Urlaub, Reise, Kuraufenthalt
- Krankheit
- Verhalten bei störenden Zwischenfällen
- Empfehlungen

Tägliche Überwachung durch den Patienten


Für den Patienten ist es unerläßlich, täglich den festen Sitz der Bänder mit den Fingernägeln bei
gleichzeitiger Spiegelkontrolle zu überprüfen (Nagelprobe). Gelockerte Bänder verursachen Karies. Der Zahnzerfall wird ausgelöst durch die sich unter dem Band ansammelnden Speisereste, die sich unter Säurebildung zersetzen. Übler Mundgeruch und zeitlebens verfärbte oder frühzeitig zerstörte Zähne können ernste Folgeerscheinungen sein. Lockere Bänder müssen daher baldmöglich mit
Zahnzement wiederbefestigt werden. Der kieferorthopädisch ausgebildete Zahnarzt kann diese
wichtige Notbehandlung korrekt ausführen; oftmals muß ein gelockertes Band durch ein neues
Stahlband ersetzt werden. An den Zähnen aufgeklebte Schlösser oder andere Halteelemente müssen, wenn sie gelockert sind, ebenfalls baldmöglich wiederbefestigt werden. Es sollen weder Schäden entstehen, noch soll der Fortschritt der Behandlung aufgehalten werden.

Über das Essen


Bei der Behandlung mit Multibandapparaturen muß der Verzehr von zuckerhaltigen Speisen und der Genuß von Süßigkeiten sehr eingeschränkt werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, daß Süßigkeiten und Mehlspeisen die Zerstörung der Zähne durch Karies außerordentlich fördern. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Zähne nach dem Essen nicht gewissenhaft geputzt werden. Bei ungeeigneter Nahrung können die Drähte und Federn der Apparatur verbogen werden oder brechen. Gelegentlich werden dadurch auch die aufzementierten Bänder oder die aufgeklebten Hilfsteile gelockert. Gefährlich sind die klebrigen Speisen, vor allem aber Karamelbonbons, Kaugummi, zähklebriger Nougat oder türkischer Honig, harter Krokant und ähnliche Genußmittel. Besondere Vorsicht ist notwendig beim Abbeißen und Kauen von harter Nahrung, die nicht zerkleinert worden ist (z.B. harte Brotkruste, trockene Backwaren, Hartwurst, Nüsse, noch nicht ausgereiftes Obst). Das Kauen von harter aber zerkleinerter Kost, zum Beispiel von Äpfeln oder Karotten schadet nicht. Diese Nahrungsmittel beanspruchen und reinigen des Gebiß; sie zeigen wenig Neigung, an den Zähnen und an der Apparatur zu haften.

Mundhygiene


Während der Behandlung ist eine besonders sorgfältige Zahnpflege zum Schutz gegen vermeidbare Karies und gegen Zahnfleischentzündungen geboten. Nach jeder Nahrungsaufnahme und besonders gewissenhaft vor dem Schlafengehen müssen Mund, Zähne und Apparatur mit den von uns empfohlenen Hilfsmitteln sorgfältig gereinigt werden. Die wiederholt durchzuführende Zahnreinigung muß überlegt und zweckentsprechend ausgeführt werden. Die Zahnpflege sollte 2x wöchentlich durch eine häusliche Fluoridierung unterstützt werden. Das Befolgen der erteilten Hinweise ist wichtiger Bestandteil der Behandlung. Ungenügende Beachtung stört den planmäßigen Ablauf erheblich; Nichtbeachten der Empfehlungen erzwingt den Abbruch der Behandlung.

Beschwerden


Während der Behandlung kann der Eindruck stärkerer Beweglichkeit oder größerer Empfindlichkeit der Zähne auftreten. Diese Anzeichen lassen erkennen, daß die beabsichtigten Umbauvorgänge begonnen haben. Die Erscheinungen klingen in der Regel nach wenigen Tagen ab. Beschwerden sind nur dann von Bedeutung, wenn sie anhalten und wenn sie die Nahrungsaufnahme nachhaltig stören. Gelegentlich entstehen Druckstellen an der Mundschleimhaut. Eine kratzende Drahtligatur kann mit einem Streichholzende umgebogen werden. Ferner kann das Bedecken der störenden Stelle mit einem Stück Patientenwachs an die auslösende Stelle der Apparatur schnelle Abhilfe schaffen.

Ferien, Urlaub, Reise, Kuraufenthalt


Eine länger dauernde Abwesenheit vom Wohnort oder die Absicht einer weiteren Reise soll rechtzeitig mitgeteilt werden. Bestimmte Abschnitte der Behandlung erfordern eine langfristige Planung. Zusätzlich können Verhaltensregeln und Hinweise auf die Behandlungsmöglichkeiten am fernen Aufenthaltsort erteilt werden.

Krankheit


Im Falle einer Krankheit soll die Praxis frühzeitig benachrichtigt werden, damit Hinweise auf zweckmäßiges Verhalten erteilt werden können. Um mögliche Komplikationen zu vermeiden muß auf besonders sorgfältige Mund- und Zahnpflege geachtet werden. Die Apparatur muß spätestens vier Wochen nach der letzten Überwachung durch den behandelnden Kieferorthopäden überprüft werden.

Verhalten bei störenden Zwischenfällen


Terminvereinbarung mit der Praxis. Bei Abwesenheit vom Wohnort muß im Inland nach Möglichkeit ein "Kieferorthopäde"(Fachzahnarzt für Kieferorthopädie", "Zahnarzt für Kieferorthopädie"), im Ausland ein "Orthodontist" aufgesucht werden.

Empfehlungen


Pünktliches Einhalten der Termine zur Überwachung der Behandlung und aktive Mitarbeit des Patienten sind erste Voraussetzungen für den erfolgreichen Abschluß der Behandlung. Zur verantwortungsvollen Mitarbeit gehören korrekte Mundpflege nach den Mahlzeiten, das gewissenhafte Tragen zusätzlich verordneter Hilfsteile (insbesondere der elastischen Züge) und der feste Wille, die den Fortschritt der Behandlung störenden Angewohnheiten zu unterdrücken. Die Unterstützung durch die Eltern, Sorgeberechtigten und die Lehrer ist von großem Einfluß. Hierzu gehören nicht nur die Aufsicht über den Patienten, sondern auch das Selbstbewusstsein des Patienten zu stärken und seine Freunde und Bekannte über die Notwendigkeit und die Bedeutung der kieferorthopädischen Behandlung zu unterrichten.

Verhaltensregeln bei herausnehmbarer Apparatur


- Was man nicht tun soll
- Was man tun muss
- Ferien, Reisen und Kuraufenthalte
- Erkrankungen
- Schwierigkeiten beim Sprechen
- Beschwerden
- Empfehlungen

Was man nicht tun soll


Bitte die Apparatur nicht offen herumliegen lassen, nicht in Papier einwickeln oder ohne Schutz in der Tasche tragen. Es besteht dann die Gefahr, dass die Dehnungsschraube oder andere Bewegungselemente frühzeitig blockiert oder geschädigt werden. Offen abgelegte Apparate werden gerne von Hunden zerbissen. Apparate gehören daher in den Mund. Sofern dies vorübergehend nicht möglich ist, müssen sie in der Transportdose aufbewahrt werden. Es ist falsch, die Plattenapparate bei auftretenden Beschwerden oder bei Defekten nicht mehr zu tragen und erst später bei der nächsten Überwachung der Behandlung auf die aufgetretenen Schwierigkeiten hinzuweisen. In diesem Fall können oftmals die Ursachen der Beschwerden (z.B. Druckstellen) nicht mehr festgestellt werden. Wird die Behandlung wegen Beschwerden, Funktionsuntüchtigkeit oder Verlust der Plattenapparate unterbrochen, so kann sich in wenigen Tagen der in monatelanger Behandlung erzielte Fortschritt zurückentwickeln. Die ursprünglich vorhandene Zahnstellung kann wieder auftreten. Der bisherige Aufwand wäre völlig umsonst gewesen. Herausnehmbare Apparate sollen beim Leistungssport, insbesondere beim Turnen und beim Schwimmen, nicht im Mund getragen werden. Bruchstellen von Kunststoff oder Draht dürfen vom Patienten nicht zusammengeklebt werden. Derartige Manipulationen erschweren die nur in der Praxis mögliche sachkundige Reparatur.

Was man tun muss


Bei Beschwerden, Bruch oder Verlust der Apparaturen ist auf die baldmögliche Beseitigung der Störung Wert zu legen. Die Praxis muss also außer der Reihe vor dem vereinbarten Behandlungstermin verständigt werden, damit die Behandlung ohne Verzögerung in dem vorgesehenen Zeitraum durchgeführt werden kann. Aus demselben Grund müssen verlorengegangene Apparate unverzüglich ersetzt werden, damit das bisher erzielte Behandlungsergebnis erhalten bleibt.

Ferien, Reisen und Kuraufenthalte


Während der Ferienzeit, bei einem Erholungs- und Kuraufenthalt sollen die Apparaturen nach Absprache mit dem Kieferorthopäden ebenso gewissenhaft wie zu Hause getragen werden. Können die Platten ausnahmsweise nicht regelmäßig getragen werden, z.B. bei einem Aufenthalt im Landschul- oder Ferienheim, im Zeltlager oder beim Camping, soll zumindest sichergestellt sein, dass die Apparaturen unbedingt während der Nacht im Mund sind. Das nach Anweisung zuvor durchgeführte periodische Nachstellen von Schrauben oder Federn soll bei der nur nachts getragenen Apparatur nicht oder nur nach besonderem Hinweis erfolgen.

Erkrankungen


Während einer Erkrankung des Patienten sollten die Platten getragen werden. Die Apparate sollen regelmäßig, zumindest nachts und einige Stunden während des Tages, im Mund sein. Schrauben oder Federn werden nicht verstellt. Jeder verständnisvolle Arzt unterstützt diese Forderung oder nimmt im Zweifelsfall Rücksprache mit der Praxis auf.

Schwierigkeiten beim Sprechen


Das Sprechen mit der Apparatur ist erwünscht. Nach dem ersten Einsetzen der Plattenapparaturen können beim Sprechen Schwierigkeiten auftreten. Die Zunge benötigt eine gewisse Zeit, um sich den veränderten Verhältnissen anzupassen. Die zunächst beeinträchtigte Aussprache kann durch täglich wiederholtes halblautes Vorlesen oder das Sprechen bekannter Texte (unbeeinflusst durch die Anwesenheit anderer Personen) überwunden werden. Ein Hinweis an die Lehrer des Patienten kann dazu beitragen, der vielleicht vorübergehenden veränderten Aussprache Verständnis entgegenzubringen. Gegebenenfalls kann die Platte beim Sprachunterricht vorübergehend nicht getragen werden.

Beschwerden


Der Eindruck herabgesetzter Festigkeit, größerer Empfindlichkeit oder stärkerer Beweglichkeit der Zähne kann einige Tage nach dem Eingliedern der Apparatur auftreten und sich erneut nach dem Nachstellen von Schrauben, Drähten oder von Federn wiederholt bemerkbar machen. Diese Erscheinungen lassen erkennen, dass die beabsichtigten Umbauvorgänge der Gewebe zur Verbesserung der Zahnstellung beginnen. Diesen, nach wenigen Tagen abklingenden Anzeichen ist nur dann Bedeutung beizumessen, wenn zusätzlich anhaltende Beschwerden auftreten. In diesem Fall ist die Praxis zu verständigen.

Empfehlungen


Gewissenhaftes Tragen der Apparaturen, pünktliches Einhalten der Termine für die Nachuntersuchung, aktive Mitarbeit des Patienten und die Unterstützung der Behandlung durch Eltern und Lehrer sind wichtige Voraussetzung für einen guten Behandlungserfolg! Zur verantwortungsbewussten Mitarbeit gehören korrekte Mundpflege und intensives Zähneputzen, sowie auch die sorgfältige Pflege der Behandlungsapparatur, deren Herstellung kostspielig und mühevoll ist. Selbstverständlich müssen zusätzlich verordnete Übungen ausgeführt, störende Angewohnheiten unterdrückt und ergänzende Hinweise beachtet werden.